Voller
Optimismus habe ich mich heute "arbeitssuchend" gemeldet. Wie immer hatte der Umgang mit Beamten (die Beamten können eigentlich nichts dafür, es ist das System) einige Highlights parat...
Zuerst musste man ein dreiseitiges Formular ausfüllen und darauf warten, dass man aufgerufen wird. Die Dame, die mich schließlich zu sich rief, fing an meinen Namen in den Computer einzugeben und fragte mich dann genau die Dinge, die ich auch schon im Formular angegeben hatte. Auf meinen sanft irritierten Blick (nur sanft irritiert, da ich sehr höflich mit Beamten umgehe) erklärte sie mir, dass sie das natürlich im Formular nachgucken könnte, aber so ginge es schneller! Sehr praktisch! Es wäre auch schneller für mich gegangen, hätte ich nichts schreiben müssen...
Natürlich kannte ich meine Sozialversicherungsnummer nicht. Das war nicht weiter schlimm, sie gab mir eine Telefonnummer wo ich bis 18.00 Uhr anrufen sollte, um die Nummer nachzureichen. Außer dem (DIN-A4-)Blatt mit der Telefonnummer gab sie mir noch eines mit den sehr groß gedruckten
Hinweisen zum Sprachcomputer im Service-Center
1. Frage zum Thema "Arbeitslosengeld II" --> Ignorieren !
2. Frage zum Thema "Kindergeld" --> Ignorieren !
3. Alle anderen Anliegen --> Antwort "Nein"
Da fragt man sich natürlich, wozu dieses Blatt? Daher hier noch einmal die Hinweise, diesmal mit meinen
Kommentaren:
1. Frage zum Thema "Arbeitslosengeld II" --> Ignorieren !
"Haben sie Fragen zu Hartz IV, drücken sie bitte die 2!" Das hätte ich von alleine ignoriert!
2. Frage zum Thema "Kindergeld" --> Ignorieren !
"Haben sie Fragen zum Kindergeld, drücken sie bitte die 3!" Auch das hätte ich auch ohne Anleitung ignoriert!
3. Alle anderen Anliegen --> Antwort "Nein"
"Für alle anderen Anliegen drücken sie die 8!" Tatsächlich wäre ich an dieser Stelle niemals auf den Gedanken gekommen, "Nein" zu sagen! Wie gut, dass ich die Anleitung hatte!
Ich würde ja die Erklärungen des Sprachcomputers so ändern, dass sie selbsterklärend sind. Aber das ist wohl zu einfach, bei der Agentur für Arbeit werden lieber Anleitungen für Anrufe zur Service-Nummer ausgeteilt... Meine Beraterin meinte auch noch, dass manche lieber schriftlich Änderungen mitteilen, statt die Nummer zu benutzen, was ich heute Morgen noch nicht verstanden habe...
Offensichtlich kommen Behörden zu günstig an Papier, eine These, die durch ein weiteres Erlebnis nur bestätigt werden kann. In einer anderen Behörde wurde für mich ein Formular mit einem Drucker ausgedruckt, der mehr Fehldrucke als richtige Ausdrucke produzierte. Die wanderten alle in den Papierkorb...